Mit regem Interesse an der Leversbacher Ortsgeschichte nahmen ca. 15-20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dorfes sowie der näheren und weiteren Umgebung am Fronleichnamstag (30.05.2024) an unserem Rundgang zu den „7 Fußfällen“ teil, vorbei an einigen Wegekreuzen und Gedenkstätten in und rund um Leversbach. Petrus meinte es gut und verschonte die Gruppe weitgehend vor Regen.
Der Rundgang startete an bzw. in der Kirche St. Albertus Magnus, die selbst das bedeutendste Denkmal in Leversbach ist. Vom bekannten Kirchenbauer Rudolf Schwarz geplant und weitgehend in Eigenleistung der Leversbacher Bevölkerung erbaut, stellt sie seit über 90 Jahren den religiös-kulturellen Mittelpunkt des Dorfes dar. Einige Denkmäler in unmittelbarer Nähe der Kirche, wie Gedenksteine, Wegekreuze und ein Bildstock präsentieren sich hier.
In Leversbach, wie in den meisten Dörfern der Region, waren die Menschen in früheren Zeiten stark im katholischen Glauben verwurzelt; ebenso gab es eine lange Tradition des regionalen Steinmetz-Handwerks. Die handwerkliche und engagierte Eigeninitiative der Leversbacher Bevölkerung ist bei allen besuchten Gedenkstätten spürbarer Hintergrund.
Der Rundgang führte über den alten Friedhof mit dem Grab des über 50 Jahre in Leversbach tätig gewesenen Pfarrers Bernhard Schulte-Krumpen, dann zu den „sieben Fußfällen“; von diesen Bildstöcken stehen 4 unter Denkmalschutz.
Über den neuen Friedhof mit der plastischen Christusfigur in der Friedhofskapelle, die vom Künstler Pater Laurentius Englisch (Franziskaner in Vossenack) geschaffen wurde, führte die Wanderung weiter durch die Felder an mehreren Stationen vorbei zu den Bildstöcken im Unterdorf und zum Gedenkstein für Anna Stollenwerk, die als Zivilistin durch Granatenbeschuss im November 1944 hier im Alter von 35 Jahren zu Tode kam.
Während des Rundgangs gab es immer wieder Hinweise zur geschichtlichen Entwicklung der elementaren Infrastruktur in Leversbach. Wie einige Teilnehmer zum Ausdruck brachten, bot die Wanderung die Gelegenheit, die kleinen Orte des Gedenken und Besinnens noch einmal bewusst wahrzunehmen, was im Alltag allzu oft untergehe.
„Leversbach ist ein freundliches Dörfchen, dessen Einwohner durch die verschiedenen ländlichen Gewerbe ihren bescheidenen Unterhalt gewinnen.“ (Wanderführer von 1888)
Literaturtipp:
Hans Peter Schiffer, Kirchen und Kapellen, Kreuze und Bildstöcke in der Gemeinde Kreuzau
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